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Rückschau zum Tag der offenen Tür am 13. April 2019

Schüler unserer Schule stehen mit Herrn Piwarz, Herrn Theiss und Herrn Thimann im Treppenhaus und sind in ein Gespräch vertieft. Icon vorheriges Bild Icon nächstes Bild Icon Bild vergrößern


(© Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Förderzentrum Chemnitz)

Schüler unserer Schule stehen mit Herrn Piwarz, Herrn Theiss und Herrn Thimann im Treppenhaus und sind in ein Gespräch vertieft. Frau Nonnaß stellt Herrn Piwarz und Frau Anders verschiedene Unterrichtsmaterialien aus der Grundschule vor. Zwei Schüler basteln am Tisch sitzend mit Frau Seidel eine Osterdekoration. Im Musikzimmer des Hauses 35 trommeln Besucher und Dustin zusammen mit Kolleginnen unserer Schule. Auf einem Tisch sieht man verschiedene Unterrichtsmaterialien aus unserem Schulteil für Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Zwei an der Leine geführte Alpakas laufen vor dem Haus 35 zwischen Besuchern umher. Frau Schöley demonstriert im Physikzimmer ein Experiment mit Schaumküssen.

 

Offene Türen in der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte!

Reges Treiben auf dem Gelände der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Chemnitz: Am Samstag, den 13. April öffneten sich für Schülerinnen und Schüler, ihre Familien, sowie für alle Neugierigen und Interessierten der Umgebung die Türen unserer Schule. Ein buntes und vielfältiges Programm gewährte den Besucherinnen und Besuchern interessante Einblicke in die verschiedenen Schulbereiche unserer Einrichtung. 

Der Tag begann bereits mit einem besonderen Highlight, denn hoher Besuch wurde erwartet: Herr Piwarz, Sachsens Kultusminister, hatte die Einladung zu diesem Ereignis gerne angenommen und wurde von unserem Schulleiter Herrn Theiss gemeinsam mit Esther, Julia und Jonas, drei Schülerinnen und Schülern der siebten Klasse, freudig empfangen. Sie hatten sich auf den Besuch vorbereitet und führten den Minister über das Gelände durch die verschiedenen Schulteile des Förderzentrums. Interessiert erkundete dieser die besonderen Arbeitsmaterialien, wie die Braille-Schreibmaschinen und Jonas führte Herrn Piwarz routiniert die Handhabung der Interaktiven Tafel vor. Besonders der riesige Globus im Geografieraum, der nicht nur zum Anschauen, sondern vor allem zum Erfühlen der Erdoberfläche einlud, hatte es dem Minister angetan. Interessiert erkundigte er sich bei den Dreien nach ihrem Schulalltag und lernte im Gespräch, dass es an der Schule das besondere Unterrichtsfach „Orientierung und Mobilität“ gibt, in dem die Schülerinnen und Schüler trainieren, sich auch mit visueller Beeinträchtigung sicher und problemlos in der Umwelt und in Alltagssituationen, wie zum Beispiel beim Straßenbahn fahren, zurechtzufinden. Auch weitere Gäste, wie Frau Dr. Anders, die Leiterin des Landesamtes für Schule und Bildung, Herr Schott, der Referatsleiter im Bereich Förderschulen in Chemnitz, und der Landtagsabgeordnete Herr Patt, nahmen interessiert am Rundgang teil. Sie lauschten gespannt den Berichten der Schülerinnen und Schüler, die sich den Erwachsenen als echte Experten für ihre Schule präsentierten und auf jede Frage eine Antwort parat hatten.

Währenddessen konnten Besucherinnen und Besucher bereits die unterschiedlichsten Angebote und Stationen erkunden und dabei noch viel Neues lernen. Hier war für jeden etwas dabei! 

An unserer Schule lernen Kinder und Jugendliche mit Sehbeeinträchtigungen unterschiedlichster Ausprägung. Man kann nur schwer erklären, wie sich das anfühlt. Viel besser sollte man es selbst einmal ausprobieren! Deswegen hatten Interessierte die Möglichkeit, spezielle Brillen aufzusetzen, die das Sichtfeld auf verschiedene Arten einschränkten, um dann mit Begleitung kleine Wege und Übungen auf dem Schulgelände zu absolvieren. Wer neben Neugier auch Geduld und Zeit mitgebracht hatte, konnte sich außerdem einmal selbst an Braille-Schreibmaschinen ausprobieren oder versuchen, die Brailleschrift zu entziffern. Gar nicht so einfach, aber interessante Erfahrungen, die neue „Blickwinkel“ ermöglichten! Dies galt auch für die vielen, oft selbst erarbeiteten und angefertigten Unterrichtsmaterialien, die die Kolleginnen aller drei Schulbereiche den Interessierten präsentierten, sowie über den jeweiligen Einsatz im Unterricht informierten.

Am Vormittag feierte außerdem das Theaterstück „Freunde für’s Leben“ Premiere, eine Zusammenführung verschiedener Märchen, wobei das von Aschenbrödel im Mittelpunkt stand. Hier stellten die Schülerinnen und Schüler ihre schauspielerischen Leistungen unter Beweis.

Kinder hatten die Möglichkeit, beim Basteln von Osterdekoration kreativ zu werden, ihre Gesichter in den vielfältigsten Farben bei der Schminkstation verschönern zu lassen und erkundeten mit großer Begeisterung das Wasserbett sowie Lichtsäulen, Klänge und bunte Farben im Snoezel-Raum. 

Auch die „Alpaka-Heike“ war mit zwei tierischen Begleitern angereist und informierte Neugierige über Möglichkeiten der tiergestützten Therapie. Die Alpakas holten sich gern einige Streicheleinheiten ab und genossen ausgiebige Spaziergänge über das Gelände, was für besondere Aufregung, vor allem bei den jungen Besucherinnen und Besuchern, sorgte. 

Verschiedenste Klänge waren im Haus 35 zu vernehmen: von Weitem waren schon die Pauken zu hören, denn die Trommelgruppe lud zum gemeinsamen Musizieren ein. Hier war Rhythmusgefühl gefragt! Wer es dagegen etwas achtsamer angehen wollte, konnte sich von den entspannenden Klängen und Schwingungen der Klangschalen verzaubern lassen. 

Eltern, die sich informieren wollten, wurden verschiedenste Angebote unterbreitet. Sie hatten die Gelegenheit, sich mit den neuesten Hilfsmitteln auseinanderzusetzen, etwas über Vorsorge, Betreuung und das Behindertentestament zu lernen und sich gemeinsam mit ihren Kindern über spätere Berufsmöglichkeiten zu informieren. Bei Suppe, Kuchen oder einem Kaffee konnten sie in entspannter Atmosphäre zuletzt auch einfach die Zeit nutzen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen.

Dass der Tag der offenen Tür in diesem Jahr ein solcher Erfolg werden konnte, ist der gemeinsamen Vorbereitung, Planung und Durchführung aller Kolleginnen und Kollegen unserer Schule zu verdanken. Mit Offenheit, Kompetenz und Freude an der eigenen Arbeit haben alle Beteiligten die Besucherinnen und Besucher beeindruckt und sicherlich ein buntes und positives Bild unserer Einrichtung in vielen Köpfen hinterlassen.

Inga Lentner und Gloria Gebhard (Lehramtsanwärterinnen)

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© Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Förderzentrum Chemnitz